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Frieder Otto Wolf: Die neue Marx-Aneignung in Frankreich: Althussers strukturale Marx-Lektüre

Hinter dem schlichten Begriff "Geld" verbirgt sich die vielleicht zentrale Kategorie der Marx’schen Kritik der politischen Ökonomie.

Marx entwickelt die gesamte kapitalistische Produktionsweise entlang des Geldes – ausgehend von der Analyse der Wertform und den ersten beiden Funktionen des Geldes als Maß bzw. Tausch- und Zirkulationsmittel sowie seiner Form als Kapital ("Das Kapital", Band I) über seine ökonomischen Kreisläufe (Band II) bis hin zu seinen Formen als Kredit und fiktives Kapital (Band III). Diese Entwicklung unterscheidet sich radikal von den bürgerlichen Geldtheorien – hier werden die Geldfunktionen eher definiert und aufgezählt als wirklich entwickelt.

In unserer 6. Marx-Herbstschule wollen wir uns also der Funktion des Geldes in der kapitalistischen Gesellschaft widmen – wenn man so will, der kapitalistischen Bestimmung des Geldes. Dafür werden wir Passagen aus allen drei Bänden des "Kapital" in Arbeitsgruppen mit verschiedenen Vorkenntnissen durchgehen. Durch gemeinsame Lektüre und Diskussion wollen wir ein genaueres Verständnis darüber gewinnen, was Marx unter den Funktionen des Geldes verstanden wissen wollte. Nicht zuletzt wird sich natürlich auch die Frage der Aktualität der Marx’schen Kritik des Geldes stellen.

Das Wochenendseminar beginnt auch diesmal am Freitagabend mit einer Einführungsveranstaltung. Nach den Arbeitsgruppen folgt am Samstagabend eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema "Althussers strukturale Marx-Lektüre und das deutsch-französische Verhältnis". Diese beginnt um 19 Uhr im Münzenbergsaal. Die Abschlussveranstaltung am Sonntagmorgen widmet sich einem Vergleich der Marx’schen und der bürgerlichen Geldtheorien.