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Jana Flemming: Natur als Gratisprodukt?

Das Verhältnis von Gesellschaft und Natur in der Kritik der Politischen Ökonomie ... and beyond. Begleitseminar zu den RLS-Kapitallesekursen am 10.10.2011.

Dass die kapitalistische Produktion zu einer zerstörerischen Entwicklung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse tendiert, war Marx durchaus bewusst. Begründet sah er dies u.a. darin, dass im Tausch von den natürlichen Qualitäten der Produkte abstrahiert wird. Dennoch herrschte in der marxistisch geprägten Linken lange Zeit ein unkritischer Fortschrittsoptimismus. Dieses Ideal technischer Beherrschbarkeit der Natur nahm die damit einhergehende Naturausbeutung nicht in den Blick. Bei Marx spielt die Kategorie «Arbeit» eine zentrale Rolle für die Wechselwirkungen von Gesellschaft und Natur. Inwiefern bleibt vor diesem Hintergrund, wie Marx selbst schreibt, «die Produktivität der Arbeit an Naturbedingungen gebunden»? Daran und an aktuelle Debatten anknüpfend, stellt sich die Frage, ob der Kapitalismus unweigerlich an ‚natürliche Grenzen‘ stößt oder ob er in der Lage ist, seine ökologischen Widersprüche zu bearbeiten. Über Marx hinausgehend soll in dem Seminar weiter analysiert werden, wie soziale und ökologische Problemlagen miteinander verschränkt sind - sowohl entlang ungleicher Geschlechterverhältnisse als auch rassistischer Unterdrückung.

TeamerInnen: Valeria Bruschi, Antonella Muzzupappa, Anne Steckner und Ingo Stützle.

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