Eurokommunismus

Diese politische Strömung setzte sich in den 1970er Jahren insbesondere in den Kommunistischen Parteien Italiens, Spaniens und Frankreichs durch. Ziel war eine Verbindung von sozialistisch bestimmter Ökonomie und demokratischer Politik in Abgrenzung zum bürokratisch-autoritären Partei-Kommunismus in den sozialistischen Staaten.

In den Augen der Kritiker forcierte diese Position eine „Sozialdemokratisierung“ und Integration in die bestehende bürgerliche Ordnung. Marxisten, die am Prinzip revolutionärer Gesellschaftsveränderung festhielten, etwa der belgische Trotzkist Ernest Mandel, übten am Eurokommunismus vehemente Kritik. Allerdings verfiel auch die parteikommunistische Orthodoxie des Moskauer Einflussgebietes seiner Kritik.

Bereits Anfang der 1980er Jahre, und damit noch vor dem Zusammenbruch der realsozialistischen Staaten im Ostens und der Neu-Ausrichtung und Umbenennung vieler Kommunistischer Parteien im Westens, verlor diese Strömung an Einfluss.