Koza-Strömung vs. Rono-Strömung

Ausgehend von der offiziellen Leitlinie der Komintern interpretierte in den 1930er Jahren eine der Kommunistischen Partei Japans nahestehende Intellektuellenströmung („Koza“- oder „Vorlesungen“-Richtung) die Meiji-Restauration als Umwandlung feudaler in semifeudale Grundeigentumsverhältnisse.

Japan sei noch keine moderne bürgerliche Gesellschaft, politisch müsse der sozialistischen also zuerst eine bürgerliche Revolution vorausgehen. Dies entsprach der offiziellen Position der KP Japans. Im Gegensatz dazu bildete sich im Umfeld des Politikers Hitoshi Yamakama die „Rono“-Richtung (oder Arbeiter-und-Bauern-Strömung) heraus, deren Nachfolger später der Sozialistischen Partei nahestehen sollten. Sie betrachteten die Meiji-Restauration als eine Umwälzung, die bürgerliche Verhältnisse in Japan hergestellt habe, das Land sei also auf dem Weg zu einer modernen kapitalistischen Gesellschaft schon weit vorangeschritten. Politisches Ziel, so die Position der „Rono”-Richtung, müsse daher nun direkt die sozialistische Revolution sein.