Linkssozialismus (ab 1918)

Mit Linkssozialismus werden diejenigen Theorien und Diskussion bezeichnet, die in Westeuropa und Nordamerika gleichsam zwischen dem dogmatischen Marxismus-Leninismus einerseits und dem Reformismus der Sozialdemokratie andererseits entstanden.

Innerhalb der Sozialdemokratie begannen seit den 1920er Jahren Kritiker der Mehrheitsströmung sich als Linkssozialisten zu bezeichnen. Als einer ihrer Schlüsseltexte gilt Max Adlers Schrift Linkssozialismus. Notwendige Betrachtung über Reformismus und revolutionären Sozialismus von 1933. In Westdeutschland knüpften nach dem Zweiten Weltkrieg linke Sozialdemokraten und Teile der 1968er Studentenbewegung an diese Strömung an.

Texte und Quellen lassen sich unter anderem im Marxist Internet Archive recherchieren. Weiterführende Informationen finden sich im Historisch-Kritischen Wörterbuch unter den Stichworten Linkssozialismus und Linkskommunismus, ein Stichwort zum Rätekommunismus ist in Planung. Im Dietz-Verlag erscheint seit 1999 die Rote Reihe zu Aspekten, Personen und Theorien der „Geschichte des Kommunismus und Linkssozialismus“. Empfehlenswert ist zudem ein Bericht zu einer Tagung aus dem Jahr 2009, die sich der „Problemgeschichte, Programmatik und Aktualität des Linkssozialismus“ widmete.