„Marxismus-Leninismus“

Stalin, der seit 1922 Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU war, setzte sich bis Ende der 1920er Jahre gegen die innerparteilichen Opponenten durch, wobei er die eigene Position als „Leninismus“ ausgab: als den „Marxismus in der Epoche des Imperialismus“.

Parallel zur brutalen Verfolgung unabhängiger und „dissidenter“ MarxistInnen wurde so ein kanonisierter Leninismus formuliert, der im für verbindlich erklärten „Kurzen Lehrgang der Geschichte der KPdSU“ im Jahr 1938 gipfelte. Trotz der „Entstalinisierung“ nach dem XX. Parteitag 1956 blieb die Herrschaft der sowjetischen Staats- und Parteibürokratie auch danach erhalten.