Political Marxism (ab 1970er Jahre)

Der Political Marxism entstand vor allem im angelsächsischen Raum und ist von den Cultural Studies beeinflusst. Er zeichnet sich durch eine Rückbesinnung auf empirische und sozial-historische Forschung aus und untersucht hier insbesondere die Alltagskultur, ihre Akteure und Praktiken sowie die Klassenverhältnisse.

Der Political Marxism hat große Analysen und Studien vor allem zur Entstehung und Durchsetzung des Kapitalismus hervorgebracht – die oft im Widerspruch zu den gängigen Vorstellungen und Grundannahmen stehen, und zwar auch im Bereich des Marxismus.

In diesem Zusammenhang wurden insbesondere die beiden so genannten Brenner-Debatten bekannt, ausgelöst vom US-Historiker Robert Paul Brenner Mitte der 1970er Jahre durch Überlegungen zum Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus sowie Ende der 1990 Jahre durch die These, dass die kapitalistischen Hauptländer sich seit Anfang der 1970er Jahre in einem langwährenden ökonomischen Wachstumsabschwung hin zu einer säkularen Stagnation befänden.

Prägend für den Political Marxism waren des Weiteren der Politikwissenschaftler George Comninel und die Historikerin Ellen Meiksins Wood. Ein Ort der aktuellen Debatte ist unter anderem das Blog Political Marxism and the Social Sciences.