Räte- und Linkskommunismus (ab 1920)

In den 1920er Jahren bildete sich im Umfeld des niederländischen und deutschen Kommunismus eine rätekommunistische Strömung heraus, die sich sowohl vom Marxismus-Leninismus und der Sowjetunion als auch vom Reformismus der Sozialdemokratie abgrenzte und um Eigenständigkeit in Theorie wie Politik bemüht war.

Dabei spielte das Festhalten am Prinzip der Rätedemokratie (im Gegensatz zur autoritären Parteiherrschaft) eine entscheidende Rolle. Bekannte Vertreter dieser Strömung waren Anton Pannekoek, Paul Mattick, Cajo Brendel, Willy Huhn, Victor Serge und Maximilien Rubel.

Auch der Bordigismus, benannt nach dem ersten Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Italiens Amadeo Bordiga, kann dem Linkskommunismus zugerechnet werden. Die Ideen des klassischen Rätekommunismus existierten auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter und beeinflussten neuere marxistische Strömungen.