„Stadtguerilla“ und bewaffneter Kampf

Ausgehend vom brasilianischen „Guerillatheoretiker“ Carlos Marighella, der unter der Militärdiktatur ab 1964 zu militanten Aktionen gefunden hatte, und zum Teil nach dem Vorbild der uruguayischen „Tupamaros“ entwickelten sich auch im Westeuropa der 1970er Jahre bewaffnete Gruppen, die sich am Guerillakampf in lateinamerikanischen Städten orientierten und diesen auf westeuropäische Länder zu übertragen versuchten.

Einen ähnlichen Schritt vollzog auch eine kleine Gruppe aus der japanischen Neuen Linken, zum Teil unter expliziter Zurückweisung der Theorie von Marx.

In der Bundesrepublik entstanden Ende der 1960er Jahre aus eher losen, informellen Zusammenhängen die „Tupamaros West-Berlin“ sowie die „Bewegung 2. Juni“. Auch die Gründung der „Roten Armee Fraktion” 1970 entsteht in diesem Umfeld, sie orientierte sich allerdings eher an Mao Tse-Tungs Buch „Theorie und Praxis des Guerillakrieges“. Diese Gruppen aus dem Bereich des bewaffneten Kampfes verorten sich allerdings eher im Anti-Imperialismus jener Zeit als dass sie an die Tradition des Marxismus und der ArbeiterInnenbewegung anschließen.