kapital150, marx200

Ingo Stützle: Wie Marx mit der Europäischen Zentralbank klarkommt

Wer im ersten Band des marxschen Kapitals im dritten Kapitel angelangt ist, in dem es um das Geld und die Geldfunktionen geht, stellt sich unweigerlich die Frage: Marx setzt ständig voraus, dass Gold die Rolle des Geldes übernimmt.

Ist das heute immer noch so? Wenn nicht: Bricht Marx' Argumentation an diesem Punkt nicht wie ein Kartenhaus in sich zusammen? Schließlich ist die Geldware ein wichtiger Unterschied zu Neoklassik und keynesscher Theorie. Sie haben kein Problem damit, dass seit Jahrzehnten kein Goldwährungssystem mehr herrscht. Aber: Zeigt nicht der in der Krise gestiegene Goldpreis grade, dass Marx eben doch recht hatte? Liefert Marx' Werttheorie nicht doch eine adäquate Geldtheorie, die mit der Europäischen Zentralbank ebenso klarkommt wie mit anderen modernen Phänomenen – nicht nur in der Krise?

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