Das Menetekel: Kronstadt 1921

Wetterleuchten des „kommunistischen“ Ein-Partei-Systems

„Schluss mit dem Krieg!“ war der Massenschrei der Februarrevolution von 1917 gewesen. Jedoch als vier Jahre später die Gefechte des Bürgerkrieges und der Verteidigung gegen die Interventionstruppen geschlagen waren, prägte nicht „Frieden“ das Mutterland der sozialen Umwälzung. Der Geist und die Institutionen des Krieges überdauerten die Revolution – pressten den Wundkörper der sogenannten Sowjetgesellschaft in den eisernen Harnisch der „Militarisierung der Arbeit“.

Es war Leo Trotzki, nimmermüder Lenker der Sreitkräfte und in gewagten Abstraktionen denkender Parteiintellektueller, der diesen Vorgang mit Billigung Lenins zu verwirklichen suchte. Man hatte die Armee, die im Ural über die Truppen des Konterrevolutionärs Koltschak siegte, nicht demobilisiert, weil eine Ansammlung von Zehntausenden arbeitsloser Soldatenin hungernden Städten und Dörfern leicht zu Chaos und Unruhen führte... Doch es regte sich Widerstand. Altbolschewiken und zumal Funktionäre der Gewerkschaften wiesen das Konstrukt Trotzkis und Lenins zurück. 

aus: Das Menetekel: Kronstadt 1921. Kriegskommunismus und Alternativen. Pankower Vorträge Heft 161, Helle Panke e.V. Berlin 2011

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