Sozialdemokratie

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Ein interessanter, wenn auch nicht „völlig neuer Blick“ auf Marx und seine Wirkungen

Zum Glück hält der Titel nicht, was er androht, auch wenn die Autorin selbst verschiedentlich den Marxismus als „Erfindung“ bezeichnet. Trotzdem handelt sich bei dem vorliegenden Buch nicht um einen Versuch, die Entstehung der marxschen Richtung als künstliches Produkt übelmeinender Demagogen zu beschreiben. Vielmehr geht es, und hier liegt der Wert des Buches, um eine Darstellung der Wege, auf denen verschiedene Menschen in Auseinandersetzungen mit ihrer Gegenwart „zu Marx“ kamen und mit seinem Werk umgingen. Christina Morina, Die Erfindung des Marxismus. Wie eine Idee die Welt eroberte, Siedler Verlag, München 2017. Eine Rezension von Lutz Brangsch.

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Warum diese Hilflosigkeit?

In der Rezeption des Jahres 1917 versucht man oft, sich vor allem an Gewissheiten zu halten. Manchmal sind es aber die Unsicherheiten und das Schwanken von Protagonisten der Ereignisse, die mehr über den Charakter von Prozessen aussagen als vermeintliche ewige Weisheiten. Es stellen sich bei einer solchen Betrachtung vor allem zwei Fragen:

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Nicht nach Schema F

Die Diskussionen zu den Revolutionen des Jahres 1917 in Russland in der deutschen Sozialdemokratie drehten sich sehr schnell um die Frage, ob denn die Situation überhaupt „reif“ für eine sozialistische Revolution sei, ob ein solcher Schritt nach dem Marx-Verständnis der II. Internationale überhaupt „erlaubt“ sei. Luxemburg tritt schon weit vor der Abfassung ihres Manuskripts „Zur russischen Revolution“ in diese Debatte ein und verteidigt die Bolschewiki, indem sie sie gleichzeitig kritisiert; ein Meisterstück von Kritik in marxscher Tradition.

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Zur russischen Revolution

Die Bedingungen im Russischen Reich unterschieden sich grundsätzlich von denen in den anderen europäischen Ländern. Die Agrarfrage, die nationale Frage und Fragen der Organisation der politischen Arbeit stellten sich hier mit besonderer Schärfe.

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Deutschland, Russland und die Revolution

Die radikale deutsche Linke verfolgt mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklungen in Russland und analysiert deren Bedeutung für den eigenen Kampf.

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Januar 1917 – die deutsche Linke in Gärung

Die Entwicklung in der deutschen Sozialdemokratie gehört untrennbar zur Vorgeschichte der Revolutionen in Russland. Als wichtigste linke Partei der Vorkriegszeit hatte sie immer noch einen großen Einfluss auf die internationale Sozialdemokratie. Mit den Entwicklungen in Deutschland werden die Akteure der Revolutionen bis zum Anfang der 1920er Jahre hohe Erwartungen verknüpfen: es geht um die Unterstützung Sowjetrusslands durch eine Revolution in Deutschland.

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