Auf der Suche nach der Zukunft – Marxismus und Ujamaa in Tansania

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Die Geschichte marxistischen Denkens in Tansania ist eng mit der Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit Tanganjikas (1961)  und der anschließenden Suche nach einem alternativen Entwicklungsmodel jenseits nachholender kapitalistischer Modernisierung und der damit verbundenen sozialen Spaltung verbunden. Die Hinwendung zu den Ideen von Marx und Lenin entsprang einer historisch einzigartigen Kräftekonstellation, die schließlich in der Arusha-Deklaration  (1967) und in den TANU  Führungsprinzipien (1972) ihren Niederschlag gefunden hat. Das intellektuelle Zentrum dieses Ringens um einen tansanischen Weg zum Sozialismus war die Universität in Daressalam.

Kleinbürgertum und Sozialismus – Hintergründiges

Mitte der 1960er Jahre, fünf Jahre nach der Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit (1961), traten die – anfangs freilich noch unentwickelten – Klassendifferenzierungen innerhalb der tansanischen Gesellschaft mehr und mehr offen zutage. Davon war insbesondere das Kleinbürgertum betroffen, dem die führenden Köpfe der seit den 1950er Jahren erstarkenden Unabhängigkeitsbewegung entstammten und die 1961 die politische Macht übernahmen. Durch die Ausnutzung ihrer Positionen im Staatsapparat und durch Beziehungsnetzwerke begann die politische Elite, sich zunehmend hemmungslos zu bereichern. Wegen ihrer Mercedes-Limousinen, die schon bald das Statussymbol darstellten, wurden die Neureichen auf Kiswahili schon bald Wabenzi genannt. Integre Führerpersönlichkeiten wie Julius Nyerere  erkannten schon früh die schwerwiegenden Konsequenzen der wachsenden Polarisierung. Zum einen begann die Einigkeit und Geschlossenheit, die im Kampf für die Unabhängigkeit (Uhuru) einst ein wichtiges Unterpfand des Sieges war, aufzubrechen. Und zum anderen wurde eines der wesentlichen Ziele des Unabhängigkeitskampfes – die Überwindung sozialer Ungleichheit – von der neuen herrschenden Klasse verraten. Die Verabschiedung der Arusha-Deklaration, in der der tansanische Sozialismus (Ujamaa) und nationale Selbstbestimmung zur Staatsdoktrin erhoben wurden, war faktisch der Versuch, diesen (Fehl)Entwicklungen entgegenzutreten.

Im Kern verkündete die Deklaration nicht weniger als eine Revolution: Die wichtigsten Produktionsmittel wurden verstaatlicht, und ein Führungscode wurde verabschiedet, der es den Funktionären in Staatsapparat und Partei unter anderem untersagte, Anteile an Wirtschaftsunternehmen zu besitzen, mehr als ein Einkommen zu beziehen oder ihre Häuser zu vermieten. Die Absicht war nur zu deutlich: Es ging darum zu verhindern, dass die Inhaber hochrangiger Positionen in Partei und Staat ihre privilegierte Stellung ausnutzen, um sich selbst zu bereichern.

Zweifellos markiert die Arusha-Deklaration eine Art Wendepunkt in der politischen Entwicklung Tansanias. Sie ergriff die Massen – insbesondere die Jugend – und inspirierte viele, nunmehr ernsthaft über einen möglichen sozialistischen Entwicklungsweg nachzudenken. Allerdings wurde schnell offensichtlich, dass es sich bei der Deklaration eher um eine Art pragmatisches Manöver einiger aufgeklärter Kleinbürger handelte, mittels dessen einige, nur allzu offensichtliche und daher drängende soziale Probleme eingehegt werden sollten. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass die kleinbürgerlichen TANU-Führer nunmehr Marxisten geworden wären. Vielmehr war das herrschende Kleinbürgertum, was seine Visionen und Klassenpositionen angeht, weiterhin eher konservativ: seine Interessen standen im Gegensatz zu denen der Massen, es strebte nach Reichtum, und vor allem strebte es nach der Aufrechterhaltung einer vom Typ her kolonialen Wirtschaftsstruktur, die sich in einer untergeordneten Stellung im kapitalistischen Weltsystem manifestierte.

Ujamaa – die tansanische Variante von Sozialismus – war im Grunde ein eklektisches Konzept, dem kein schlüssiges Kapitalismusverständnis eigen war; es fehlte an einer kohärenten Theorie, die Imperialismus, Staat, Klasse, Ausbeutung und Herrschaft widerspruchsfrei zu verbinden vermochte. Es fehlte schlicht ein ganzheitliches Verständnis des sich zur Totalität entfaltenden, hoch dynamischen kapitalistischen Systems. Den Ujamaa-Sozialisten blieb der Marxismus fremd; sie sahen in ihm einfach nur eine „fremde Ideologie“.

Intellektuelle auf dem „Hügel“ – Universitäres

Vom Anfang ihrer Gründung an – 1961 – war die Universität in Daressalam, die streng genommen eine Außenstelle der Ostafrikanischen Universität war (University of East Africa ), eine beliebige bürgerliche Universität: Eine typisch konservative akademische Anstalt, die bürgerlichen Normen, Werten und dem ganzen dekadenten Rest willfährig ergeben war, ganz wie Issa Shivji es beschrieben hat: „Das intellektuelle Niveau auf dem Campus war extrem bescheiden. Reaktionäre Konzepte waberten allenthalben durch die Flure, und das, was erzkonservative Lektoren verkündeten, galt als Weisheit schlechthin. Offen konservative Konzepte wurden grundsätzlich nicht infrage gestellt… Das, was dort an konservativem Unsinn verkündet wurde, war zu neunzig Prozent direkt schädlich und zu zehn Prozent bestenfalls unnütz.“  Das Ausmaß an Apathie und Gleichgültigkeit, das die Student*innen den werktätigen Massen entgegen brachten, hat seinerzeit auch einen anderen militanten Studenten befremdet – Yoweri Museveni . Er sei damals nur deshalb nach Daressalam gegangen, weil diesem Ort die Aura revolutionärer Begeisterung und Euphorie nachgesagt wurde. „Es war jene unglaubliche Atmosphäre in Daressalam, die von der Gegenwart unzähliger Freiheitskämpfer, Sozialisten, fortschrittlichen Nationalisten und Anti-Imperialisten geprägt war, die mich anzog, weniger die sogenannten Akademiker“ (Museveni). Aber er war trotzdem zutiefst enttäuscht, als er sich im Juli 1967 als Bachelor-Student einschrieb und bitter klagte: „Ich war bereits kurz nach meiner Ankunft an der Universität frustriert. Ich bemerkte, dass den Studenten jede Art von Engagement fehlte; viele waren nicht nur gegenüber sozialistischen Ideen, sondern – zumindest einige von ihnen – auch gegenüber den Unabhängigkeitsbestrebungen in Afrika geradezu feindlich gestimmt. Großen Teilen der Student*innenschaft fehlte es offensichtlich an politischen Visionen. Stattdessen verbrachten wir unsere Freizeit mit frivolen Zerstreuungen: Saufen, Tanzen und dem Anschauen dekadenter Western.“ 

Diese grenzenlose Beliebigkeit vieler Student*innen war es jedoch, die Aktivisten wie Hirji, Museveni, Mapolu, Meghji, Shivji  und andere dazu provozierte, die ideologische Konfrontation mit jenen – Student*innen wie Lehrkräften gleichermaßen – zu suchen, die sie als „Reaktionäre“ bezeichneten. Um der allgemeinen Verwirrung und ideologischen Unbedarftheit systematisch etwas entgegenzusetzen, organisierten diese Aktivisten schließlich ideologische Sonntagskurse – beginnend jeweils um 10:00 Uhr.

Es war also keineswegs zufällig, dass sich Ende der 1960er und in den 1970er Jahren eine ausgesprochen lebendige intellektuelle Szene an der Universität Daressalam entwickelte, die viele in ihren Bann zog. Alles, sei es ein normales Seminar oder die Vorstellung eines Buches, einfach alles wurde zu einem Forum der ideologischen Auseinandersetzung umfunktioniert. Dabei stand eine Kontroverse im Zentrum: Der Widerstreit von bürgerlichen und materialistischen Ideen. Inspiriert und angeführt vom militanten Teil der Student*innenschaft ging es vor allem darum zu ergründen, wie eine kapitalistische in eine sozialistische Gesellschaft transformiert werden könne. Es ging darum, die Probleme der einfachen, insbesondere der ärmsten Menschen in Afrika zu lösen, es ging um viele Arten von Ungleichheit (Geschlecht, Klasse, Ethnie, Kultur, Nation, Wirtschaft, Soziales und Politisches), um Frieden und Sicherheit wie auch um Umweltzerstörung im Kapitalismus. Diese intensive und anhaltende Debatte führte schließlich zur Gründung der University Students African Revolutionary Front (USARF), die zusammen mit der Jugendorganisation der TANU (TANU Youth League) die Zeitschrift Cheche [Der Funke ] ins Leben rief. Nachdem Cheche verboten wurde, wurde die Zeitschrift kurzerhand in Maji Maji  umbenannt.

Die Publikationen, die in Cheche und später in Maji Maji erschienen, kreisten um eine zentrale Frage: die Befreiung der Menschheit von Kapitalismus und Imperialismus. Geleitet von dem Grundsatz, dass dem Umsturz der materiellen Verhältnisse der Umsturz der Ideen vorhergehen müsse, sahen die militanten Intellektuellen – die sich reinen Geistesarbeitern (à la Paul Baran ) überlegen dünkten – ihre Mission darin, die Begrenztheit des disziplinär zersplitterten Wissens, wie es bürgerlichen Universitäten eigen war, zu überwinden. Es sollte darum gehen, auch intellektuell die vielfältigen Verflechtungen der Wirklichkeit als ganzer zu erfassen – ein Herangehen, das den militanten Intellektuellen vom bloßen Geistesarbeiter grundsätzlich unterscheiden sollte. Daher das Axiom: „Nur das Ganze ist die (ganze) Wahrheit.“ Aber die Suche nach der (ganzen) Wahrheit wurde nicht nur als ein wesentliches Merkmal des Intellektuellen angesehen, darüber hinaus wurden Mut zum sozialen Engagement und folglich ein soziales Bewusstsein und eine Hinwendung zu globalen Menschheitsproblemen gefordert.

Klasse, Staat und Imperialismus – Diskursives

In seinem bahnbrechenden Text "Tanzania: the silent class struggle", der im Jahr 1970 in Cheche erschien, entlarvte Issa Shivji die vielfältigen, oft subtilen Formen, die Ausbeutung annehmen konnte – in Joint-Venture-Unternehmen, im Rahmen von Management und Beratungsvereinbarungen, mittels Handelsmarken und Patentrechten, im Tourismus, im Außenhandel, bei Kreditbeziehungen. Diese Schrift zeigte in einzigartiger Weise die Grenzen einer Nationalisierungspolitik auf, weil Verstaatlichung eben nicht das Ende der Ausbeutung ist; schlimmer noch, Ausbeutung wird verschleiert, geleugnet oder gar verstärkt, wie im Falle Tansanias.

Eine folgende Veröffentlichung von Shivji, "Class Struggle in Tanzania" (1976), war ein weiterer Meilenstein für die Entwicklung marxistischen Denkens in Tansania, weil in dieser Schrift die Grundlagen für eine vertiefte Debatte solch komplexer Phänomene wie Neo-Kolonialismus und imperialistische Ausbeutung, das Wesen sozialer Klassen und des neo-kolonialen Staates unter imperialen Bedingungen thematisiert wurden. Die daraus resultierenden lebhaften Debatten wurden schließlich von Yash Tandon in der Schrift "The Debate: Class, State and Imperialism" (1982) zusammengefasst publiziert.

Insgesamt muss jedoch konstatiert werden, dass marxistisches Denken in Tansania faktisch kaum soziale Wirkungen entfaltet hat. Seine Verbreitung und Entwicklung blieb auf einen kleinen Kreis von Intellektuellen beschränkt, die – trotz bester Vorsätze und großen Engagements – nicht in der Lage waren, diese Weltanschauung den einfachen Menschen zu vermitteln. Selbst dann, wenn sie den akademischen Elfenbeinturm verließen und verantwortliche Posten in Ministerien oder in der Verwaltung auf lokaler oder regionaler Ebene übernahmen, hatten Marxisten individuell kaum gestaltenden Einfluss auf die Politik. In der Regel beugten sie sich früher oder später in ihren Anschauungen wie in ihrem Handeln den Vorgaben der Herrschenden.

Dennoch entsprangen diesem Diskurs – indirekt zwar – zwei bemerkenswerte Dokumente, die sich kritisch mit den sozialen Verhältnissen in Tansania auseinandersetzen und die deutlich von Marxisten in der herrschenden Partei – zunächst in der TANU und später in der CCM  – beeinflusst wurden; das sind die Führungsprinzipien der TANU von 1971 und die der CCM von 1981. Während die erstgenannten die undemokratischen Züge und die bürokratischen Attitüden sowie die Überheblichkeit in der öffentlichen Verwaltung kritisierten, ist das letztgenannte Dokument eine außergewöhnlich scharfe Analyse der Klassenstrukturen in Tansania 15 Jahre nach der Arusha-Deklaration.

Die Ideen der Deklaration wurden schließlich von der im Zuge der Verstaatlichungen entstandenen (Staats-)Bourgeoisie vereinnahmt. Die Zeit nach der Arusha-Deklaration war geprägt vom Emporkommen von Kapitalisten, die den Staatsapparat nutzten, um den privatkapitalistischen Wirtschaftssektor überall zu stärken – in der Industrie, im Handel, im Kommunikationsbereich und im Bauwesen. Anders gesagt, Ujamaa sollte von genau jenen umgesetzt werden, die als Kapitalisten eigentlich exakt die entgegengesetzten Interessen hatten. Das Aufkommen neo-liberaler Konzepte in den 1980er Jahren hat schließlich deren Position in einer solchen Weise gestärkt, dass sie 1992 die Arusha-Deklaration komplett für obsolet erklärten konnten.

Andere Zeiten – Neo-Liberalistisches

Gegen 1978 wurde in einem ersten Anlauf, radikales Gedankengut zu schwächen und aus der Universität zu verdrängen, von der Regierung der Versuch unternommen, durch eine Änderung der Arbeitsverhältnisse eine Reihe von kritischen Akademikern loszuwerden. Das hat sich Anfang der 1990er Jahre wiederholt. Die noch verbliebenen (wenigen) radikalen Intellektuellen erhielten Versetzungsbescheide, in denen sie angewiesen wurden, die Universität zu verlassen und förderhin an anderen Anstalten der höheren Bildung irgendwo in der Provinz zu arbeiten – entweder als deren Direktoren oder als Lehrkräfte. Dieser Versuch scheiterte jedoch kläglich; alle Betroffenen weigerten sich, den Versetzungsbefehlen Folge zu leisten.

Mit der Durchsetzung des Neo-Liberalismus auf breiter Front in den 1990er Jahren hat sich allerdings auch eine neue Widerstandskultur herausgebildet – Marxisten und progressiv eingestellte Gruppen in Bildungsanstalten, Nicht-Regierungsorganisationen im Bereich von Geschlechterbeziehungen und Menschenrechen haben begonnen, überall im Land Diskussionskreise zu formieren. Einige befassen sich mit den sozialen Konsequenzen der Kostenexplosion infolge neo-liberaler Politik im Bildungswesen, im Gesundheitswesen und im Dienstleistungsbereich sowie insbesondere mit der Rolle des Staates in der noch immer nicht vollendeten Bodenreform. HAKIARDHI hat zum Beispiel eine Reihe von Studien und Programmentwürfen zur Landfrage und zu Landkonflikten erstellt und sich kritisch zu Privatisierung und zur flächendeckenden Kommerzialisierung des täglichen Lebens geäußert.

Zwischen 2009 und 2013 hatte Issa Shivji den ersten Mwalimu Nyerere-Ehrenlehrstuhl für Panafrikanische Studien (Mwalimu Nyerere Professorial Chair in Pan-African Studies) an der Universität Daressalam inne. In dieser Funktion hat er es ausgezeichnet verstanden, lebhafte Debatten über die Zukunft und die Probleme gesellschaftlicher Entwicklung in Afrika zu initiieren. Neben einem jährlichen Festvortrag zu Ehren Nyereres sind eine ganze Reihe von bemerkenswerten Veröffentlichungen zu Tansania und zu sozialen Prozessen in Afrika insgesamt entstanden, die zu einem großen Teil in Chemchemi: The Foundation of Ideas erschienen sind. Gegenwärtig wird diese Arbeit im Nyerere Forschungszentrum (Nyerere Research Centre – KAVAZI ) unter dem Dach der Tansanischen Akademie für Wissenschaft und Technology (Tanzania Commission for Science and Technology – COSTECH) fortgesetzt.

Vor kurzem (2016) hat sich eine Gruppe junger Tansanier*innen zusammengetan und einen „Klub zur Diskussion sozialistischer Ideen“ gegründet, aus dem schließlich die Jukwaa la Wajamaa (Sozialistische Plattform) hervorgegangen ist. Zurzeit ist die Plattform darum bemüht, stabile Beziehungen zu einer Reihe von Gewerkschaften im Transportsektor aufzubauen. Dabei geht es nicht nur um eine Wiederbelebung marxistischen Gedankenguts, sondern auch und vor allem darum, eine Brücke zu den Werktätigen zu schlagen.

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Ujamaa ist an seinem illusionären Ansatz, aber vor allem an einer Praxis gescheitert, die darin bestand, die Umsetzung der Strategie der Bourgeoise zu überlassen. Es war ein Irrtum zu glauben, dass Staatseigentum an den Produktionsmitteln bereits ausreicht, um Sozialismus Wirklichkeit werden zu lassen. Statt die Produktivkräfte zu entwickeln, wurde das Hauptaugenmerk auf eine kollektivistische Idee gelegt, die Errichtung von Ujamaa-Dörfern. Absichtlich oder auch entgegen besserer Absichten wurde so eine Art konsolidierter peripherer Kapitalismus in Tansania geschaffen. Aber das Scheitern von Ujamaa hat auch klargemacht, dass Sozialismus nur durch die arbeitende Klasse selbst erreicht und im Klassenkampf durchgesetzt werden kann. Damit jedoch marxistische Gedanken überhaupt für einfache Menschen zugänglich werden, muss zunächst die Sprachbarriere überwunden werden. Marx‘ Werke und marxistisches Schriftgut ist bestenfalls in Englisch verfügbar, was von vielen einfachen Menschen nicht verstanden wird. Um also diese Schriften zugänglich zu machen, müssten diese zuerst in die Landessprache Kiswahili übertragen werden. Am Ende jedoch geht es um Klassenkampf in seinen unterschiedlichsten Formen – wirtschaftlich, ideologisch, politisch und möglicherweise auch militant.

Literatur

  • Museveni, Yoweri (1970): My three years in Tanzania: Glimpses of the struggle between revolutionaries and non-revolutionaries, in: Cheche, Nr. 2, Juli 1970.
  • Shivji, Issa (1993): Intellectuals at the Hill: Essays and Talks, Daressalam.
  • Shivji, Issa (1976): Class Struggles in Tanzania, New York.
  • Shivji, Issa (1973): Capitalism Unlimited: Public corporations in partnership with multinational corporations, in: The African Review, Vol. 3, Nr. 3.
  • Shivji, Issa (1970): Tanzania: The silent class struggle, in: Cheche, (special Issue).
  • Tandon, Yash (ed) (1982): The Debate: Class, State and Imperialism, Daressalam.

Der Autor Joachim Abunuwasi Lugansya Mwami ist promovierter Soziologe und arbeitete seit 1992 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2013 an der Universität Daressalam. Im Anschluss nahm er einen Lehrauftrag an der Umaru Musa Yar’adua University in Nigeria an, wo er an der Fakultät für Sozial- und Verwaltungswissenschaften bis Ende 2016 Soziologie lehrte. Er promovierte 1997 an der Johannes Kepler Universität in Linz (Österreich). Seine wichtigsten Forschungsgebiete sind soziologische Theorien, Gender-Studien, Soziologie des ländlichen und des urbanen Raums sowie soziale Arbeit. Joachim Mwami übersetzt gegenwärtig den Ersten Band von Das Kapital (aus dem Englischen) ins Kiswahili und arbeitet gleichzeitig an einer Einführung in das Studium des Kapital, ebenfalls in Kiswahili; beide Werke werden voraussichtlich 2018 erscheinen.

Wichtige Veröffentlichungen:

  • Social insecurity of the elderly people in Tanzania to-day: A Theoretical Framework (2002).
  • The Food Question in Tanzania (2011).
  • Land Grabbing and Popular Responses in the Rufiji River Basin in a Post Investment Period – als Ko-Autor (2012)
  • The Federo Question of Buganda in Uganda within the Context of the East African Political Federation – als Ko-Autor (2012)
  • The economic crisis and household vulnerability: the economic and social consequences of ill-health amongst low income earners in urban Tanzania (im Erscheinen).
  • Bourgeois feminism and cultural imperialism in Tanzania today (im Erscheinen).

Aus dem Englischen von Arndt Hopfmann, Rosa-Luxemburg-Stiftung