Marxismus und Ökologie

Spätestens nachdem 1972 der Club of Rome seine berühmte Studie zu den „Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht hatte und Umweltfragen einem breiteren Publikum drängend wurden, wurde auch in der an Marx orientierten Kritik versucht, Ökonomiekritik mit der „ökologischen Frage“ zu verbinden.

Bereits in den 1960er und 1970er Jahren wurde im kapitalistischen Westen wie im realsozialistischen Osten eine Auseinandersetzung um den „Produktivismus“ geführt, in deren Zuge eine Kritik an den vorherrschenden Fortschrittsbegriffen und an der Ausrichtung von Gesellschaften auf ökonomisches Wachstum formuliert wurde.

Ab den 1970er und 1980er Jahren wurden eine Reihe Themen aus dem Bereich „gesellschaftliche Naturverhältnisse“ und Umweltzerstörung diskutiert. Allerdings hat eine stärkere Rückbindung an Marx‘ Kritik der kapitalistischen Produktionsweise erst im Zuge der aktuellen Themen sowie der sozialen Kämpfe darum stattgefunden: Post-Wachstumsgesellschaft, Anthropozän / Kapitalozän, Klimagerechtigkeit.

Wichtige Akzente haben in dieser Debatte unter anderem der US-Amerikaner John Bellamy Foster sowie die deutschen PolitikwissenschaftlerInnen Birgit Mahnkopf und Elmar Altvater gesetzt.