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Ariane Brensell: «Kein Kapitalismus ohne (hierarchische) Geschlechterverhältnisse!»

Der Kapitalismus dreht sich nicht nur um die Ware Arbeitskraft: Der Kapitalismus benötigt zu seiner erweiterten Reproduktion ein Hinterland, welches selbst nicht nach Kapitalgesetzen reguliert ist (Rosa Luxemburg).

Rosa Luxemburg hat dies für den Kolonialismus analysiert, Feministinnen haben gezeigt, in welcher Weise dieses «Hinterland» nicht nur durch Rassismus und Kolonialismus, sondern auch durch hierarchische Geschlechterverhältnisse hergestellt wird. So gedacht sind Geschlechterverhältnisse ein - meist unsichtbarer - Dreh- und Angelpunkt des kapitalistischen Systems. Marxismus und Feminismus gehören dringend zusammengedacht.

Dies ist im Anschluß an Marx und seine Analyse denkbar, es wird aber in den meisten marxistischen Theorien ignoriert. Damit - so die These der Veranstaltung - wird eine zentrale Dynamik von kapitalistischer Hegemonie unsichtbar. Doch Kapitalismuskritik wird erst dann radikal, wenn sie die Produktion der Geschlechterverhältnisse mit erfasst.

TeamerInnen: Valeria Bruschi, Antonella Muzzupappa, Anne Steckner und Ingo Stützle.
www.rosalux.de/documentation/43575
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