kapital150, marx200

Pia Garske: Blinder Fleck, oder was? Marx’ Beitrag zur Analyse von Geschlechterverhältnissen

Begleitseminar zu den RLS-Kapitallesekursen «Dem Wert auf der Spur» am 11.10.2010.

Ausgehend von dem berühmten Satz, in dem Marx den „Grad der weiblichen Emanzipation“ als das „Maß der allgemeinen Emanzipation“ einer Gesellschaft bestimmt, hat es engagierte Debatten darüber gegeben, ob und wie sich mit Marx’schem Analyseinstrumentarium die Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus kritisch reflektieren lassen.

Der Vorwurf, die Marx’sche Theorie sei bestenfalls geschlechtsblind, weil sie die Sphäre der Reproduktionstätigkeiten und andere Mechanismen der Herstellung der Geschlechterverhältnisse unterbelichte, steht die Sichtweise gegenüber, dass es für das Funktionieren des Kapitalismus letztlich bedeutungslos sei, welches Geschlecht die Ware Arbeitskraft hat, wie sie rassifiziert ist, ob sie jung ist oder alt. Kann also Marx für feministische Debatten und eine Kritik verwobener Herrschaftsverhältnisse fruchtbar gemacht werden, und wenn ja, wie? Funktioniert das auch in die andere Richtung? Und welche Geschichte haben Versuche, Marxismus und Feminismus zu verbinden oder aneinander zu entwickeln?

Teamerinnen: Valeria Bruschi und Antonella Muzzupappa

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