

Die romanischen Bezeichnungen gehen auf das lateinische spes/sperare zurück, an dem man noch die Doppelbedeutung einer positiven, freudigen Erwartung und eines neutralen Bezugs auf Zukünftiges ablesen kann. Noch Vergil verwendet sperare fürs Erwarten eines Schmerzes (sperare dolorem; Äneis IV, 419). Die griechischen Äquivalente ἔλπις ἐλιπίζειν bedeuten ursprünglich v.a. »allgemein und formal den Zukunftsbezug« (Link 1974, 1157), dem die neutralen Begriffe des Erwartens, Vermutens entsprechen. Spuren davon fi nden sich noch im modernen Sprachgebrauch, z.B. im spanischen esperar (warten). Das Grimmsche Wörterbuch berichtet noch 1877 von einer allgemeinen Bedeutung von »etwas erwarten, warten« – z.B. in der Jägersprache (»nach dem Fuchs hoffen«) (IV, 1669).
Für ein Verständnis der philosophischen Kontroversen um die H ist die Diskrepanz zwischen antiker und moderner Verwendung von Bedeutung. In der Sprachgeschichte schwingen zwei andere inzwischen verlorengegangene Bedeutungsstränge mit, nämlich zum einen der im Erwarten mitenthaltene Aspekt des Wartens, der vom Standpunkt einer aktiv eingreifenden Praxis als passive Haltung erscheint, zum anderen der v.a. in den antiken Verwendungen vorrangige Sinn eines Für-wahrscheinlich-Haltens. Die H konnte daher sowohl in die Nähe der Untätigkeit als auch der δόξα (der bloßen Meinung) und der illusio gerückt werden.
Der Begriff der K, obwohl erst in der Neuzeit ausgearbeitet, ist integraler Bestandteil jeder Theorie der Revolution oder gesellschaftlichen Systemveränderung, nicht nur marxistischer Theorien. Doch hat ihn das Schicksal der chinesischen ›elf Jahre‹ verdunkelt.
weiterDie ThF sind nicht nur „einer der bekanntesten, konzisesten und dunkelsten Texte von Marx“ (Lefebvre 1958, 47), sondern das, abgesehen von den Fragmenten einiger Vorsokratiker, „kleinste Dokument unserer abendländischen philosophischen Tradition“ (Labica 1987, 5), das immer wieder zum Ausgangspun
weiterWerk und Wirken Lenins haben zentrale Bedeutung für die Entwicklung des Marxismus im 20. Jh.
weiterNach Wolfgang Leonhard hat der »wahrscheinlich 1837 von Auguste Blanqui« geprägte Begriff »erst durch K. Marx und F. Engels seine politische Bedeutung erlangt« (1966, 86).
weiterVor aller Reduktion intellektueller Praxis auf das Tun der ›Schriftgelehrten‹ als der berufenen Vertreter der ›intellectualitas‹ meint diese allgemein »die Fähigkeit, etw. zu begreifen« (Georges).
weiterDie Oktoberrevolution, die die Arbeiter-, Bauern und Soldatenräte 1917 in Russland an die Macht gebracht hatte, »wurde überall als welterschütterndes Ereignis empfunden« (Hobsbawm 1994/2002, 91). Die regierenden Bolschewiki hatten sich zum Ziel gesetzt, eine sozialistische Gesellschaft zu erric
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