

»Dritte Revolution« oder »konterrevolutionäre Meuterei« – zwischen diesen Polen bewegt sich das Urteil über den KA, der vom 1. bis 18. März 1921 Sowjetrussland erschütterte. Ausdruck einer umfassenden Krise, die ihre Ursachen in der Zerrüttung Russlands durch sieben Jahre Krieg und Bürgerkrieg und im von der Sowjetregierung praktizierten System des Kriegskommunismus hatte, bedeutete der KA eine akute Gefährdung der Macht der KPR(B), weil er getragen wurde von den Kronst.dter Matrosen, die als »Zierde und Stolz der Revolution« (Trotzki) entscheidend zu deren Sieg beigetragen und die Sowjetregierung an vielen Fronten verteidigt hatten. Das Land wurde nicht nur durch zahlreiche Bauernaufstände und die anarchistische Machno-Bewegung destabilisiert, sondern erstmals nach der Revolution auch durch Arbeiterunruhen in Petrograd und Moskau, und in der KPR(B) entzündete sich an der Gewerkschaftsfrage eine Krise, in deren Verlauf die entstehende Opposition in der Partei nur unter Verletzung der innerparteilichen Demokratie unterdrückt werden konnte. In dieser Situation flammte der KA auf »wie ein Blitz, der die Wirklichkeit greller beleuchtete als irgendetwas anderes« (Lenin 1921, LW 32, 286).
Die Ausdrücke „Klasse an sich“, „Klasse für sich“ und „Klasse an und für sich“, die Marx zugeschrieben zu werden pflegen, finden sich bei diesem nicht.
weiterMit dem Ende der Sowjetunion schien das Schicksal des K besiegelt. Dem stalinistischen Terror und dem Stillstand der auf Stalin folgenden Phase folgte das Scheitern der Reformversuche Gorbatschows, schließlich die Restauration eines auf andere Weise autoritären Staatskapitalismus.
weiterDer Beginn feministischer Auseinandersetzung mit Marx begann mit Maria Rosa Dalla Costas Intervention (1973) und setzte sich fort als Hausarbeitsdebatte, eine Problematik, die philologisch genaue Lektüre von Marx und Engels erfordert.
weiterVor aller Reduktion intellektueller Praxis auf das Tun der ›Schriftgelehrten‹ als der berufenen Vertreter der ›intellectualitas‹ meint diese allgemein »die Fähigkeit, etw. zu begreifen« (Georges).
weiterMit dem Objekt ›M‹ rücken die Subjekte ins Thema. Das Politische zeigt sich damit im Persönlichen. Nicht die Verhältnisse sind marxistisch, sondern die Menschen. Die ethische Dimension ihres Handelns und Sich-Haltens gerät ins Blickfeld.
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