Marx konkret. Poetik und Ästhetik des Kapitals
Tagung am Literaturhaus Berlin, 7.– 9. Juni 2018
Karl Marx’ »Das Kapital« gehört zu den wirkmächtigsten und kontroversesten Texten der politischen Ökonomie und modernen Philosophie. Verabscheut von den einen, verehrt von den anderen, hat diese Bibel des historischen Materialismusnie aufgehört zu sein, was sie in ihrer polemischen und kritischen Kraft sein wollte: ein Ärgernis, aber auch ein fort währender Anstoß zur Formulierung neuer Deutungen und Theorieansätze. Die Tagung widmet sich einer eingehenden Auseinandersetzung mit dem »Kapital« aus interdisziplinärer Perspektive. Es geht dabei nicht nur um die Stilmittel von Rhetorik, Parodie und Polemik, sondern auch um Marx’ häufig originelle Zitierweise, um Tiere und Zahlen – sowie um kultur wissenschaftliche Fehllektüren.
Programm:
Donnerstag, 7. Juni 2018
14.00-14.30 Uhr: Michael Bies (Berlin), Elisabetta Mengaldo (Berlin): Begrüßung und
Einführung
Sektion I: Rhetorik, Polemik, Parodie
Moderation: Michael Bies
14.30-15.30 Uhr: Tino Heim (Dresden): Polemik, Ironie und Invektivität bei Marx
15.30-16.30 Uhr: Elisabetta Mengaldo (Berlin): Rhetorik der Polemik. Text und Paratext in
Marx’ Kapital
17.00-18.00 Uhr: Dominik Schrage (Dresden): Spottobjekt und Theorieproblem: Die
Kleinbürger bei Marx
18.00-19.00 Uhr: Daniel Hartley (Leeds): Capital Personified: The Politics of
Personification in Marx's Capital
Freitag, 8. Juni 2018
Sektion II: Wert, Darstellung, Wissen
Moderation: Wolfgang Hottner09.30-10.30 Uhr: Michael Bies (Berlin): Verfall des Handwerks. Zur Romantik des Kapitals
10.30-11.30 Uhr: Anna Echterhölter (Wien): Poetik der Äquivalenz in Marx’ Kapital
12.00-13.00 Uhr: Michael Heinrich (Berlin): „Gespenstige Gegenständlichkeit“ und
„okkulte Qualität“. Wie Karl Marx das phantastisch-reale Dasein des
Werts analysiert
Sektion III: Gattung, Erzählung, Narrativ
Moderation: Elisabetta Mengaldo
14.30-15.30 Uhr: Luca Basso (Padua): Marx gegen die ‚Robinsonaden‘. Die Frage der Vereinzelung
15.30-16.30 Uhr: Peter Pohl (Innsbruck): „Mutato nomine de te fabula narratur!“ Warum es kaum Tiere im Kapital gibt
17.00-18.00 Uhr: Claus-Michael Schlesinger (Stuttgart): Zahlen erzählen. Statistik und Narration in Karl Marx' Das Kapital
18.00-19.00 Uhr: Till Breyer (Bochum): Marx' Kapital und der Ausgang des klassischen Bildungsromans
Samstag, 9. Juni 2018
Sektion IV: Werk, Produktion, Rezeption
Moderation: Peter Pohl 09.30-10.30 Uhr: Leander Scholz (Weimar): Marx und die Menschenproduktion
10.30-11.30 Uhr: Patrick Eiden-Offe (Berlin): Wie Das Kapitel nicht lesen: eine Karte
kulturwissenschaftlicher Fehllektüren
12.00-13.00 Uhr: Elena Vogman (Berlin): Metamorphosen und Poetik des Werts in Sergei Eisensteins Kapital-Projekt
13.00-14.00 Uhr: Dorothea Walzer (Bochum): Das Kapital befragen. Eine Enquête von Alexander Kluge
Fachtagung
Eintritt frei