Die Frauen von 1917

Frauen waren nicht bloß der Funken der Russischen Revolution 1917, sondern der Motor, der sie vorantrieb. Am internationalen Frauenkampftag 1917 traten die Textilarbeiterinnen im Petrograder Stadtteil Wyborg in den Streik.

Sie verließen ihre Spinnereien und Webereien und gingen zu Hunderten von Fabrik zu Fabrik, wobei sie die anderen Arbeiterinnen zum Streik aufriefen und in gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei und dem Militär gerieten. Die ungelernten, schlecht bezahlten Frauen, die 12 bis 13 Stunden am Tag in dreckigen und gesundheitsschädlichen Verhältnissen arbeiten mussten, forderten Solidarität von den Männern. Insbesondere von denjenigen, die als Facharbeiter im Maschinenbau und anderen Metallfabriken arbeiteten und als die politisch bewusstesten und sozial mächtigsten unter der Arbeiterschaft der Stadt galten. Frauen warfen Stöcke, Steine und Schneebälle an die Fabrikfenster und bahnten sich den Weg an die Arbeitsplätze, um nach dem Ende des Krieges und der Rückkehr ihrer Männer von der Front zu rufen. Laut vielen Zeitgenossen und Historikern traten diese Frauen, die für Brot rebellierten, und angeblich emotional statt auf theoretischer Basis handelten, einfache Protestarten für die Durchsetzung rein ökonomischer Forderungen benutzten, unabsichtlich die Lawine los, der den Zarismus wegfegte, bevor sie dann schließlich hinter den großen Bataillonen der Männer und den männerdominierten Parteien verschwanden.

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