Die großen Männer des Parteikommunismus

Am 25. November 2016 starb Fidel Castro. Sein Begräbnis war der letzte Akt der Geschichte des Kommunismus des 20. Jahrhunderts, geprägt durch Führungspersönlichkeiten, die mit einem besonderen Charisma ausgestattet schienen. Fidel Castro hatte sich politisch lange selbst überlebt, so bitter dies ist. Seine Ausstrahlung aber hatte er, gezeichnet durch Krankheit und Verfall, nie ganz verloren.

Die Ideen, denen er sich verpflichtet sah, sein Kampfes- und Gestaltungswille wirkten nach wie das Strahlen eines längst schon verloschenen Sterns. Er war aus der Zeit gefallen oder genauer: Die Zeit hatte ihn hinter sich gelassen.

Was vor fast genau einhundert Jahren, mit der Rückkehr Lenins im April 1917 aus dem Schweizer Exil, begann, fand nun sein spätes Ende. Der Linke Menschewik Nikolai Suchanow erinnerte sich in seinem Tagebuch der Russischen Revolution an die Rede Lenins am Finnischen Bahnhof in Petrograd, in der dieser die Konturen seiner Aprilthesen vortrug: „Uns, die wir gänzlich in der undankbaren Routinearbeit der Revolution versunken waren, die wir uns den zwar notwendigen, aber von der ‚Geschichte‘ unbemerkten Notwendigkeiten des Tages widmeten, uns erschien vor unseren Augen plötzlich ein strahlendes, blendendes fremdartiges Licht, das uns für alles blind machte, was bis dahin unser Leben ausgemacht hatte“. Auch Fidel Castro hat solches Licht ausgestrahlt.

dazu auch ausführlicher: Michael Brie: Von Lenin bis Castro: Die Dialektik des Scheiterns, in Blätter für deutsche und internationale Politik 1/2017

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