

Vor aller Reduktion intellektueller Praxis auf das Tun der ›Schriftgelehrten‹ als der berufenen Vertreter der ›intellectualitas‹ meint diese allgemein »die Fähigkeit, etw. zu begreifen« (Georges). Es handelt sich um die Fähigkeit, sich allgemein in der Welt zu orientieren, gemeinsam mit allen anderen einen Begriff von der sozialen und natürlichen Welt zu entwickeln, darüber als Wissen zu verfügen und es den nachfolgenden Generationen zu überliefern. Diese allgemeine Orientierungsfunktion durch Begreifen und Wissen kann als symbolisches Deutungsmonopol von besonderen sozialen Kategorien angeeignet und monopolisiert werden, einem ›Klerus‹, der über besondere Kulturtechniken, die Schrift, einen Textkanon, eine institutionalisierte Wissenshierarchie und Rituale, die Zugehörigkeit und Aufstieg regeln, verfügt. Die Beherrschung der überlieferten Wissensbestände und die Kontrolle des Zugangs zu ihnen verbindet sich mit der Funktion ideologischer Reproduktion der symbolischen (Wert-)Ordnung und begründet den Ausschluss der ›Einfachen‹ als der ›Ungebildeten‹ aus der Organisation ideeller Vergesellschaftung. Gegenüber der ›Natürlichkeit‹ dieser säkularen Ordnung der Dinge betont Antonio Gramsci: »Alle Menschen sind I […], aber nicht alle Menschen haben in der Gesellschaft die Funktion von I« (Gef, H. 12, §1, 1500). Ein Ziel der Emanzipation ist ein neues Gleichgewicht zwischen körperlicher und intellektueller Tätigkeit, das eine der in der sozialen Organisation am tiefsten liegenden Schichten der gesellschaftlichen Arbeitsteilung überwindet, so dass alle in den Genuss ihrer vollen intellektuellen Kompetenz kommen und sich am gemeinsamen Begreifen der Welt beteiligen können.
Die ThF sind nicht nur „einer der bekanntesten, konzisesten und dunkelsten Texte von Marx“ (Lefebvre 1958, 47), sondern das, abgesehen von den Fragmenten einiger Vorsokratiker, „kleinste Dokument unserer abendländischen philosophischen Tradition“ (Labica 1987, 5), das immer wieder zum Ausgangspun
weiterWerk und Wirken Lenins haben zentrale Bedeutung für die Entwicklung des Marxismus im 20. Jh.
weiterNach Wolfgang Leonhard hat der »wahrscheinlich 1837 von Auguste Blanqui« geprägte Begriff »erst durch K. Marx und F. Engels seine politische Bedeutung erlangt« (1966, 86).
weiterDie Oktoberrevolution, die die Arbeiter-, Bauern und Soldatenräte 1917 in Russland an die Macht gebracht hatte, »wurde überall als welterschütterndes Ereignis empfunden« (Hobsbawm 1994/2002, 91). Die regierenden Bolschewiki hatten sich zum Ziel gesetzt, eine sozialistische Gesellschaft zu erric
weiterDer Begriff der K, obwohl erst in der Neuzeit ausgearbeitet, ist integraler Bestandteil jeder Theorie der Revolution oder gesellschaftlichen Systemveränderung, nicht nur marxistischer Theorien. Doch hat ihn das Schicksal der chinesischen ›elf Jahre‹ verdunkelt.
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