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Vor aller Reduktion intellektueller Praxis auf das Tun der ›Schriftgelehrten‹ als der berufenen Vertreter der ›intellectualitas‹ meint diese allgemein »die Fähigkeit, etw. zu begreifen« (Georges). Es handelt sich um die Fähigkeit, sich allgemein in der Welt zu orientieren, gemeinsam mit allen anderen einen Begriff von der sozialen und natürlichen Welt zu entwickeln, darüber als Wissen zu verfügen und es den nachfolgenden Generationen zu überliefern. Diese allgemeine Orientierungsfunktion durch Begreifen und Wissen kann als symbolisches Deutungsmonopol von besonderen sozialen Kategorien angeeignet und monopolisiert werden, einem ›Klerus‹, der über besondere Kulturtechniken, die Schrift, einen Textkanon, eine institutionalisierte Wissenshierarchie und Rituale, die Zugehörigkeit und Aufstieg regeln, verfügt. Die Beherrschung der überlieferten Wissensbestände und die Kontrolle des Zugangs zu ihnen verbindet sich mit der Funktion ideologischer Reproduktion der symbolischen (Wert-)Ordnung und begründet den Ausschluss der ›Einfachen‹ als der ›Ungebildeten‹ aus der Organisation ideeller Vergesellschaftung. Gegenüber der ›Natürlichkeit‹ dieser säkularen Ordnung der Dinge betont Antonio Gramsci: »Alle Menschen sind I […], aber nicht alle Menschen haben in der Gesellschaft die Funktion von I« (Gef, H. 12, §1, 1500). Ein Ziel der Emanzipation ist ein neues Gleichgewicht zwischen körperlicher und intellektueller Tätigkeit, das eine der in der sozialen Organisation am tiefsten liegenden Schichten der gesellschaftlichen Arbeitsteilung überwindet, so dass alle in den Genuss ihrer vollen intellektuellen Kompetenz kommen und sich am gemeinsamen Begreifen der Welt beteiligen können.
In der bürgerlichen politischen Ökonomie gelten Krisen zumeist als zufällige Erscheinungen, die mit der Funktionsweise der „Marktwirtschaft“ als solcher angeblich nichts zu tun haben, sondern durch eine „falsche“ Wirtschaftspolitik oder durch allerlei „exogene“ Faktoren bedingt sind.
weiterMarx benutzt den Begriff beiläufig in den Ms 44 (MEW 40, 477; MEGA 1.2, 208) zur Charakterisierung entfremdeter, vereinseitigter Arbeit, womit er an Hegels Verwendung von aA im Zusammenhang mit der Teilung der Arbeit anknüpft (RPh, §198; Enz, §§525f).
weiterNach Wolfgang Leonhard hat der »wahrscheinlich 1837 von Auguste Blanqui« geprägte Begriff »erst durch K. Marx und F. Engels seine politische Bedeutung erlangt« (1966, 86).
weiterDer Beginn feministischer Auseinandersetzung mit Marx begann mit Maria Rosa Dalla Costas Intervention (1973) und setzte sich fort als Hausarbeitsdebatte, eine Problematik, die philologisch genaue Lektüre von Marx und Engels erfordert.
weiterI. In der begrifflichen Ausarbeitung der »enorm produktiven Metapher der H« (Hall 2000, 40), um die Bewegungsform politischer Einheitsstrategien zu bestimmen, gewinnt Antonio Gramsci seinen »alle anderen Themen perspektivierenden« (Haug 1996, 9) Zugang zu einer marxistischen Politik- und Machttheorie jenseits ökonomistischer Reduktionismen.
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