Marx als Migrant – Eine digitale Erzählung

Karl Marx führte lange Zeit ein Leben als Migrant. Er floh vor dem preussischen Staat, vor Pressezensur, vor Verhaftung. Paris, Brüssel und London waren wichtige Stationen seiner Flucht. Sie prägten seine politischen Aktivitäten, die Auseinandersetzung mit politischen Weggefährten ebenso wie seine geistige Entwicklung und damit sein Werk.

Per Mausklick kann man Marx als Migrant von Stadt zu Stadt folgen und wird dabei nicht nur in die damalige Zeit eintauchen, sondern auch feststellen: bis heute sind Spuren in Paris, Brüssel und London zu finden.

Jede Station dauert etwa 45 Minuten.

Kontakt: info@marx200.org

Marx als Migrant

  • Brüssel
  • Abkehr vom „sentimentalen Kommunismus“

Abkehr vom „sentimentalen Kommunismus“

„Die öffentliche Tätigkeit“ wirke „unendlich erfrischend auf jeden“, schreibt Marx im Herbst 1847 an Georg Herwegh. Zu dieser Zeit liegt der Streit mit Wilhelm Weitling anderthalb Jahre zurück, die darauffolgenden Monate waren schwierig:

Der Aufbau einer Organisation, die Arbeiter für den „kritischen Kommunismus“ gewinnen will, verläuft anfangs nicht ganz reibungslos. Pierre-Joseph Proudhon lehnt die Mitarbeit am Korrespondenzkomitee ab, um die Marx ihn gebeten hatte. Auch Moses Hess steigt aus – er missbilligt Marx‘ harte Haltung gegenüber Mitstreitern, die, wie Weitling, dem „philosophischen Kommunismus“ anhängen.

Das neu gebildete Londoner Korrespondenzkomitee um Karl Schapper, Heinrich Bauer und Joseph Moll vom Bund der Gerechten stellt sich zwar auf Marx‘ Seite. Aber auch dort beschwert man sich über die „Gelehrten-Arroganz“, mit der Marx die Vertreter sozialistischer und kommunistischer Strömungen kritisiert, die nicht auf der „wissenschaftlichen Einsicht in die ökonomische Struktur der bürgerlichen Gesellschaft“ beruhen. Und wünscht sich eine mildere Haltung dem „philosophischen“ und „sentimentalen“ Kommunismus gegenüber. Allerdings vergeblich.