Marx als Migrant – Eine digitale Erzählung

Karl Marx führte lange Zeit ein Leben als Migrant. Er floh vor dem preussischen Staat, vor Pressezensur, vor Verhaftung. Paris, Brüssel und London waren wichtige Stationen seiner Flucht. Sie prägten seine politischen Aktivitäten, die Auseinandersetzung mit politischen Weggefährten ebenso wie seine geistige Entwicklung und damit sein Werk.

Per Mausklick kann man Marx als Migrant von Stadt zu Stadt folgen und wird dabei nicht nur in die damalige Zeit eintauchen, sondern auch feststellen: bis heute sind Spuren in Paris, Brüssel und London zu finden.

Jede Station dauert etwa 45 Minuten.

Kontakt: info@marx200.org

Marx als Migrant

  • London
  • Unter Flüchtlingen

London, September 2017, 1 Leicester Street, im Ausgeh-Viertel Soho

Die Adresse des Leicester House. Ein französisches Gourmet-Restaurant und Viersterne-Hotel, das einfachste Zimmer kostet knapp 300 Pfund die Nacht. Eine Tafel an der Fassade erinnert daran, dass 1838 Johann Strauss hier wohnte – die Webseite wirbt zudem mit einem anderen Gast: Karl Marx.

Marx und seine Familie kommen im März 1850 für ein paar Tage hier unter, die Adresse gehört seinerzeit dem „German Hotel“. Sieben Monate ist Marx‘ Ankunft in London, der 26. August 1849, zu dem Zeitpunkt bereits her. Seine drei Kinder, Helene Demuth und Jenny – hochschwanger mit dem vierten Kind – waren ihm Mitte September gefolgt.

Die Gegend ist in diesen Jahren ein Anlaufpunkt für Emigranten – Marx und seine Familie sind sechs unter vielen.