Marx als Migrant – Eine digitale Erzählung

Karl Marx führte lange Zeit ein Leben als Migrant. Er floh vor dem preussischen Staat, vor Pressezensur, vor Verhaftung. Paris, Brüssel und London waren wichtige Stationen seiner Flucht. Sie prägten seine politischen Aktivitäten, die Auseinandersetzung mit politischen Weggefährten ebenso wie seine geistige Entwicklung und damit sein Werk.

Per Mausklick kann man Marx als Migrant von Stadt zu Stadt folgen und wird dabei nicht nur in die damalige Zeit eintauchen, sondern auch feststellen: bis heute sind Spuren in Paris, Brüssel und London zu finden.

Jede Station dauert etwa 45 Minuten.

Kontakt: info@marx200.org

Marx als Migrant

  • Brüssel
  • Nachbarschaft mit Hess und Engels

Brüssel, September 2017, Rue de l’Alliance 

Eine Straße am östlichen Rand des Brüsseler Zentrums, im Stadtteil Sint-Joost-ten-Node.

Das Viertel ist die am dichtesten besiedelte Gegend in Belgien und die mit der ärmsten Bevölkerung. Nirgendwo im Land leben mehr Einwanderer als hier, fast jeder zweite Einwohner kommt aus der Türkei, Marokko, Bulgarien oder Rumänien. Besucher der Gegend werden dezent gebeten, auf ihre Sachen achtzugeben.

Die Hausnummern 2, 3, 5 und 7 gehören heute zu einem arabischen Kulturzentrum, einer Krankenkasse für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten und zur Ausfahrt eines Parkhauses. In der Nachbarschaft das Büro einer Organisation für Frauenrechte und das Rathaus von Sint-Joost-ten-Node. In westlicher Richtung ist ein Teil der Glasfassade des Madou-Turms zu sehen, in dem seit 2013 die Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission ihre Büros hat.

Im Sommer 1845 ist die Rue de l’Alliance 2 die Adresse des deutschen Journalisten Sebastian Seiler. Seine Nachbarn in den Häusern 3, 5 und 7: Moses Hess, Karl Marx, Friedrich Engels.