Marx als Migrant – Eine digitale Erzählung

Karl Marx führte lange Zeit ein Leben als Migrant. Er floh vor dem preussischen Staat, vor Pressezensur, vor Verhaftung. Paris, Brüssel und London waren wichtige Stationen seiner Flucht. Sie prägten seine politischen Aktivitäten, die Auseinandersetzung mit politischen Weggefährten ebenso wie seine geistige Entwicklung und damit sein Werk.

Per Mausklick kann man Marx als Migrant von Stadt zu Stadt folgen und wird dabei nicht nur in die damalige Zeit eintauchen, sondern auch feststellen: bis heute sind Spuren in Paris, Brüssel und London zu finden.

Jede Station dauert etwa 45 Minuten.

Kontakt: info@marx200.org

Marx als Migrant

  • Paris
  • Die Hauptstadt der neuen Welt

Paris, Oktober 1843.

Eine Metropole mit fast einer Million Einwohnern. Dreimal mehr Menschen, als zu der Zeit in Berlin leben.

Sechzig- bis achtzigtausend stammen aus den Ländern des Deutschen Bundes. Darunter: Jenny und Karl Marx, 29 und 25 Jahre alt.

Im Juni haben sie geheiratet, in Bad Kreuznach, jetzt ist Mitte Oktober. Die Entscheidung, nach Paris überzusiedeln, ist keine zwei Monate her.

„Alles Bestehende kritisieren“
Im März 1843 hatte Karl Marx seine Mitarbeit als Redakteur der Rheinischen Zeitung in Köln aus Protest gegen die preußische Zensur beendet.

In den folgenden Monaten beschließt er zusammen mit Arnold Ruge, eine neue Zeitschrift zu gründen. „Deutsch-Französische Jahrbücher“ soll sie heißen und sie soll, so schreibt Marx im September an Ruge, rücksichtlos alles Bestehende kritisieren.

Sie soll sich dabei weder vor den Resultaten der eigenen Kritik fürchten, noch „vor dem Konflikte mit den vorhandenen Mächten“.

Sie soll weder dogmatischen Kommunismus noch Sozialismus vertreten. Sie soll in Paris entstehen.