Marx als Migrant – Eine digitale Erzählung

Karl Marx führte lange Zeit ein Leben als Migrant. Er floh vor dem preussischen Staat, vor Pressezensur, vor Verhaftung. Paris, Brüssel und London waren wichtige Stationen seiner Flucht. Sie prägten seine politischen Aktivitäten, die Auseinandersetzung mit politischen Weggefährten ebenso wie seine geistige Entwicklung und damit sein Werk.

Per Mausklick kann man Marx als Migrant von Stadt zu Stadt folgen und wird dabei nicht nur in die damalige Zeit eintauchen, sondern auch feststellen: bis heute sind Spuren in Paris, Brüssel und London zu finden.

Jede Station dauert etwa 45 Minuten.

Kontakt: info@marx200.org

Marx als Migrant

  • London
  • Die Werkstatt des „Kapitals“

Studien für die „Kritik der Politischen Ökonomie“

In den Jahren in Grafton Terrace setzt Marx seine ökonomischen Studien fort. In der Bibliothek des British Museums gibt es einen neuen Lesesaal, seit Sommer hat Marx auch dort Zutritt.

Eine Stunde braucht er jetzt zu Fuß bis zur Bibliothek – vorbei am Schleusenhafen von Camden mit seinen Lastkähnen, die Getreide zu den Farmern in Islington und den Brauereien in Clerkenwell bringen. Und vorbei an den Baustellen für die Metropolitan Line, die erste U-Bahn der Welt, und den Gleisen zum neuen Bahnhof in Kentish Town. Erstere geht 1863 in Betrieb, letzterer fünf Jahre später. Schon bald werden sie Kanälen und Schleusen als Transportwege und Umschlagplätze den Rang ablaufen.

Oft bis zu zwölf Stunden soll Marx im neuen Lesesaal gesessen haben, auf dem Platz G7, bei den Nachschlagewerken. Im August 1857 war die erste Weltwirtschaftskrise ausgebrochen, Marx und Engels erwarten den Ausbruch der proletarischen Revolution. Rechtzeitig dazu will Marx seine Ökonomiekritik fertigstellen.